Wille Schenks ungegenständliche Bilder (1950 – 1980)

Wille Schenk hat sich mit den Problemen künstlerischer Gestaltung immer wieder erneut auseinandergesetzt und auch in Vorträgen seine Zuhörer mit seinen Erkenntnissen konfrontiert. So sagt er 1947 im Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen: „… Ausschlaggebend für die künstlerische Ausdruckskraft ist nicht allein das zeitnahe Thema, sondern die vorwärtsweisende zeitbedingte Kunstform. Der heute künstlerisch Schaffende sucht die adäquate künstlerische Form s e i n e s Zeitbildes…“ und an anderer Stelle (1953): „Es handelt sich in der gegenstandslosen Kunst um reine Farb- und Formprobleme, die durch augensinnliche Erlebnisse von Lichtempfindungen, Bewegungen, Gewichtszuständen, Massenverteilungen usw. gewonnen werden… Die moderne Kunst bevorzugt das Schwebende, die Transparenz, die klare, materialgerechte Entscheidung. An die Stelle des Statischen setzt sie vielfach das Dynamisch-Rhythmische… ein harmonischer Spannungszustand hält unsere Augen gefangen.“

Was der Künstler selbst formuliert hat, kann kein Kunstwissenschaftler treffender aussagen. Darum mögen hier 6 von 16 Werken aus dieser Schaffensperiode für sich sprechen.

 

Auch die in den 50er Jahren entstandenen – meist kleinformatigen – Stadtpläne entsprechen Schenks vorgenannten Aussagen, wenngleich weniger das Schwebende als vielmehr das Dynamisch-Rhythmische die das jeweilige Bild bestimmende Gestaltungskraft beinhaltet. Auf ungewöhnliche Weise mixt Schenk hier verschiedene Techniken: Zum einen erkennt man winzige Symbole, wie aus Geografiekarten (Kreuze für Gräber auf Friedhöfen, Wellenlinien für Wasser, Linien als Straßenzüge u. dgl.) in Bleistift bzw. Kugelschreiber, zum andern Übermalungen in kräftigen Aquarellierungen, die zu Segmenten zusammengefaßt werden (WV 658), sowie eine nochmals darüberliegende, hauchfeine Farb-übersprühung. In WV 673 und 674 werden Wisch- und Kratztechniken verwendet. Dieser Werkkomplex umfaßt die WV-Nrn. 655 bis 680, wovon lediglich einige als beispielhaft hier abgebildet werden.

(Ingesamt verfügbar sind 16 ungegenständliche Bilder, 25 Blätter „Stadtpläne“.)

 

Hier die weiteren ungegenständlichen Werke: